Mit einem sehr gefährlichen Großbrand in einem Chemikalienlager der Firma Neuber in Traun waren am Dienstag, dem 26. Juni 2001, über 170 Feuerwehrmitglieder aus und um Traun konfrontiert. Bei Umfüllarbeiten von Aceton kam es zu einem Brand, der sich rasend schnell ausbreitete. Für die Feuerwehren ein gefährlicher Einsatz, da auch noch während der Brandbekämpfung gelagerte Lösungsmittelfässer permanent vom Feuer betroffen waren. Eine weitere Frage, die sich stellte: "Wird der Brandabschnitt halten?" Sogar im späteren Einsatzverlauf wurde die Situation noch einmal heikel: Ein mit 5.000 Liter Nitro befüllter Tank sorgte für Aufregung... 


Brandobjekt

Die Firma Neuber zählt zum weltweit tätigen Brenntag Konzern und zu den führenden Distributoren von Chemikalien. Eine der Niederlassungen befindet sich in Traun, Rubensstraße. Das Betriebsgelände befindet sich in einem dichtbebauten Gebiet. Auf zwei Seiten grenzen jeweils weitere Firmen an. Eine davon ist die Fa. Flaga mit einem Flüssiggaslager, das sich östlich des Chemikalienlagers befindet.
Der Größe des Betriebes entsprechend, werden in der Firma sehr große Mengen an chemischen Substanzen gelagert, die zu einem großen Teil aus brennbaren Lösungsmitteln bestehen. In zwei automatischen Abfüllanlagen werden Benzin, Petroleum, Alkohol, Acetate, Spiritus, Benzol, Aromate und andere, ebenfalls leicht brennbare Stoffe aus insgesamt 16 unterirdischen Tanks, welche ein Fassungsvermögen von jeweils 60.000 Liter aufweisen.

 

Wetterbedingungen
Heiter, +25°C, leichter Ostwind

 

Das Unglück
Dem bisherigen Informationsstand zufolge war einer der Arbeiter der Fa. Neuber mit dem Umfüllen von Aceton beschäftigt. Während dieser Arbeiten ist es zu dem folgenschweren Brand gekommen, der möglicherweise durch eine statische Auf- bzw. Entladung verursacht worden war. Einigen Spuren zufolge (durch die Luft geflogene Fässer) deuten gar auf eine verpuffungsartige Ausbreitung des Feuers hin.
Der 43-jährige Mitarbeiter wurde von einer gewaltigen Stichflamme erfasst und zu Boden geschleudert. Zwei Kollegen konnten das Brandopfer aus dem Feuer ins Freie zerren und dessen brennende Kleidung ablöschen. Er wurde nach der Erstversorgung durch Mitarbeiter, Feuerwehrsanitäter und Rettungsdienst mit lebensgefährlichen Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht. Aus Berichten geht hervor, dass 96% der Hautoberfläche des Opfers geschädigt wurden. Nach drei Wochen haben die Ärzte den Kampf um das Leben des Arbeiters leider verloren, er erlag am 16. Juli seinen schweren Verletzungen.

 

Brandmelderalarm
Um 10.14 Uhr gelangte an diesem Tag ein Brandmelderalarm der Firma Neuber in Traun in die Landeswarnzentrale (LZW) in Linz ein. Der Bedienstete alarmierte darauf hin die zuständige Feuerwehr Traun.
Mehrere Feuerwehrmitglieder der FF Traun befanden sich zum Alarmierungszeitpunkt gerade im Feuerwehrhaus, so dass das erste Einsatzfahrzeug (Tanklöschfahrzeug mit Besatzung 1:6) bereits um 10:16 Uhr ausrücken konnte. Um 10.18 Uhr jedoch meldete sich über Notruf ein Mitarbeiter der Nachbarfirma Ehrentletzberger & Kucharik und informierte die LWZ, dass bei der Fa. Neuber bereits starke Rauchentwicklung zu vernehmen sei. Der Mitarbeiter des Oö. Landes-Feuerwehrverbandes führte auf diese Meldung hin unverzüglich die Alarmierung der Alarmstufe II des Pflichtbereiches Traun (FF Ansfelden, FF Hörsching, FF Hart, FF Nettingsdorf, BTF Papierfabrik Nettingsdorf) durch.
Zwischenzeitlich erfolgte auch vom Einsatzleiter der FF Traun der Alarmierungsauftrag für die Alarmstufe II und der Berufsfeuerwehr Linz, da bereits auf der Anfahrt eine schwarze Rauchsäule über dem Firmengelände sichtbar war.
Die BF Linz war zu diesem Zeitpunkt aufgrund auch bei der Bezirkswarnzentrale Linz eingegangenen Notrufe bereits beim Ausrücken in Richtung Traun und veranlasste in weiterer Folge die Alarmierung der Freiw. Feuerwehren St. Magdalena und Pöstlingberg (Sitzbereitschaft im Feuerwehrhaus), Ebelsberg und Pichling. Letztere rückte auch zum Einsatzort nach Traun aus. Weiters wurde auch der Rettungsdienst an den Einsatzort beordert. Die Feuerwehr Leonding rückte um 10.39 Uhr ebenfalls zum Einsatzort ab.

 

Lage am Einsatzort
Die ersten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Traun erreichte den Einsatzort bereits nach wenigen Minuten. Sogar die Firmenleitung war von der schnellen Anfahrt überrascht, was die nachträgliche Aussage, dass die Mannschaft im Feuerwehrhaus gewesen sein muss (was auch so war), bestätigte. Schwarze Rauchwolken ließen auf einen bereits weiter fortgeschrittenen Brand schließen. Genau mit dieser Situation wurden die Feuerwehrmänner auch konfrontiert: Der Bereich der Abfüllanlage, welche sich auf der Südseite des Gebäudekomplexes befindet, stand in Vollbrand...
Für die im Betrieb ersteintreffenden Einsatzkräfte war die Information der Firmenleitung, dass "nur" Lösungsmittel in Brand stünden, sehr wesentlich und wichtig. Das Firmenpersonal konnte den Feuerwehren auch die exakten, im Brandbereich vorhanden Stoffe, deklarieren. Es konnte daher auf die Verwendung von entsprechenden Schutzanzügen (Schutzstufe III) verzichtet werden. Damit wäre die Brandbekämpfung ansonsten nochmals wesentlich schwierigerer geworden.

 

Erstmaßnahmen
Ein Atemschutztrupp des Tanklöschfahrzeuges nahm unverzüglich einen Löschangriff mit einem Schaumrohr vor. Kurz darauf traf auch die BTF Feuerstein am Brandort ein und begann unter schwerem Atemschutz die Brandbekämpfung mit einem C-Rohr.
Das ULF 10000/1500/500 der Berufsfeuerwehr Linz traf als nächstes bei der Fa. Neuber ein. Umgehend wurde mit diesem Großtanklöschfahrzeug ein Angriff über den Wasserwerfer (inkl. Lightwaterzusatz) vorgenommen. Die Brandbekämpfung gestaltete sich in diesem Bereich nicht nur schwierig, sondern auch immens gefährlich, da immer wieder Lösungsmittelfässer von den Flammen erfasst wurden. Ebenso stellte sich die Frage, ob der Brandabschnitt halten würde und nicht die Gefahr bestünde, dass das Feuer auf die benachbarte Lagerhalle - ebenfalls reich an Lösungsmitteln - übergreift. Zusätzlich verpufften laufend zahlreiche der in der Halle gelagerten Fässer mit einem "Raketeneffekt".
Die in kurzen Abständen nachrückenden Feuerwehren unterstützten die Löschangriffe mit aller Kraft. Trotz der intensiven Bemühungen gelang es in der ersten Einsatzphase jedoch nicht, das Feuer einzudämmen. Durch die reichlich vorhandenen Lösungsmittel und zu diesem Zeitpunkt noch nicht erreichbarer Brandstellen bzw. -quellen fand das Feuer permanent ausreichend Nahrung. Immer wieder entwickelten sich zum Teil sehr großflächige Stichflammen. Zusätzlich war auch das Ladegut eines Sattelauflegers in voller Ausdehnung betroffen.
Aufgrund der vorherrschenden Situation sah man es als Vorteil, den Einsatz in drei Abschnitte zu unterteilen: Traun übernahm den Abschnitt Süd (=südlichster Teil der Lösungsmittelhalle), die Berufsfeuerwehr Linz bildete die Einsatzabschnitte Nord und West. Dadurch wurde auch ein noch effizienteres Vorgehen der Einsatzkräfte ermöglicht und die "Problemzonen" für die einzelnen Abschnittsleiter verkleinert.

 

Löscherfolg mit Sondermittel
Die schwierige Situation machte den Einsatz von Sonderlöschmitteln notwendig. Von mehreren Seiten wurden in der Folge umfassende Schaumangriffe über Schaumrohre, Wasserwerfer und auch einer Drehleiter vorgenommen. Über den auf der Ostseite vorhandenen Lagerraum-Beschäumungsanschluss wurde vorsorglich zusätzlich Schaummittel in einen angrenzenden Lösungsmittellagerraum eingebracht.
Die Berufsfeuerwehr Linz rückte auch mit einem Wechselladerfahrzeug "Pulver" zur Brandstelle an. Dadurch wurde es möglich, neben den umfangreichen Schaumangriffen auch mit Pulver vorzugehen. Erst der geballte Einsatz dieser Mittel führte schlussendlich zum für alle Beteiligten erleichternden Löscherfolg. Um sich diese Maßnahmen etwas näher vor Augen führen zu können, sei erwähnt dass hierbei der gesamter Wechsellader "Pulver" verbraucht wurde. Dies entspricht einer Menge von nicht weniger als 3.000 kg Löschpulver.

 

Heikle Ladung
Heikel waren auch ein kompletter Zug von im überdachten Verladebereich der Fa. Neuber abgestellten Eisenbahn-Kesselwaggons. Die Ladung bestand aus Säuren und Laugen und unter anderem aus instabilen Wasserstoffperoxid. Gemäß des entsprechenden Datenblattes durfte einer dieser Kesselwaggons nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden. Die Waggons standen - mit einer Ausnahme - zwar nicht im unmittelbaren Gefahrenbereich, trotzdem war es jedoch unbedingt erforderlich, die brisante Ladung aus dem sekundären Gefahrenbereich des Brandes zu bringen. Da zu diesem Zeitpunkt nicht sicher feststand, was nun wirklich brennt, bedurfte es doch einiger Überredungskünste an den Lokführer der rasch anwesenden Bundesbahn, die Waggons wegzuziehen. Nach der Durchführung der Verschubarbeiten zur westlichen Grenze des Betriebes wurde unverzüglich damit begonnen, einen dem Brand ausgesetzten Eisenbahnwaggon (Inhalt Schwefelsäure) sowie den nun in der prallen Sonne stehenden Waggons (Inhalt: Wasserstoffperoxid) durch den Einsatz von Strahlrohren zu kühlen.
Näher dem Brandgeschehen im Bereich der Abfüllanlage waren auch zwei Sattelaufleger abgestellt, die ebenfalls Fässer mit brennbaren Gut enthielten. Ein Aufleger war einer derart hohen Wärmebelastung ausgesetzt, dass dieser ebenfalls in Brand geriet und fast vollständig ausbrannte; am zweiten Sattelzug traten lediglich einige Hitzeschäden auf.

 

Vorbeugender Schaumteppich
Nach dem Abschluss der primären Brandbekämpfung in der Betriebshalle (11.54 Uhr) wurde zur Vorbeugung gegen einen erneuten Brandausbruch durch aufsteigende Lösungsmitteldämpfe und dergleichen im Bereich der Abfüllanlage ein Schaumteppich aufgebracht. Weiters war es notwendig, die in großen Mengen gelagerten Fässer weiterhin zu kühlen. Zu diesem Zweck wurden unter schwerem Atemschutz drei C-Rohre vorgenommen.
Den Nachlöscharbeiten stand in Folge sodann nichts mehr im Wege, wäre die Situation nicht plötzlich nochmals sehr brenzlig geworden. Der in im Brandbereich stehende, mit 5.000 Liter Nitroverdünnung gefüllte Tank war thermisch hoch belastet...

 

Gefahr durch Nitro-Tank
Vom Süden aus gesehen befand sich im hinteren Brandbereich eine kleiner Raum, in dem sich unter anderem auch ein mit 5.000 Liter Nitroverdünnung gefüllter Tank befand. Diese Räumlichkeit war während des Brandes einer hohen, thermischen Belastung ausgesetzt. Dadurch erhitzte sich das Behältnis in zunehmenden Ausmaß. Nach der Rückmeldung eines Firmenverantwortlichen, dass durchaus die Gefahr eines Berstens des Tanks bestünde, wurden unverzüglich Kräfte zum Kühlen dieses Behältnisses herangezogen, um die Gefahr eines Berstens ausschließen zu können. Laut Firmenleitung sei dies nicht auszuschließen gewesen.
So wurde entschieden, diese Maßnahme durch eine kleine Tür aus der nördlich angrenzenden Lagerhalle (war auch Brandabschnitt) fortzusetzen und dabei nur das unbedingt erforderliche Einsatzpersonal vorgehen zu lassen. Eine eigene Zubringleitung wurde hergestellt und die Kühlung des gefährlichen Tanks durch jeweils zwei Mann mit schwerem Atemschutz und einem C-Rohr bis 14.30 Uhr fortgesetzt. Erst dann konnte man wirklich aufatmen, der Brand war gelöscht und die Gefahr endgültig gebannt. Ab 13.15 Uhr konnten die auswärtigen Feuerwehren nach und nach wieder von der Einsatzstelle abrücken.
Wie sich später herausstellte, wurde der Brand selbst bereits durch das Nitro in diesem Tank permanent genährt. Daraus resultierten auch die immer wieder auftretenden Stichflammen und die Gefahr eines Berstens konnte nachträglich nahezu ausgeschlossen werden.

 

Zugang & Rauchabzug
Eine der positiven Eigenschaften des Einsatzes war die relativ leichte und großzügige Zugangsmöglichkeit in die brennende Halle von Süden her. Die offene Bauweise ließ die Feuerwehrmänner ohne große Hindernisse wie beispielsweise kleine oder verschlossene Türen zum eigentlichen Brandherd vordringen. Ein weiterer, sehr wesentlicher Vorteil bestand auch im Schmelzen der Lichtkuppeln. Dadurch wurde es möglich, dass der dichte Rauch und die Hitze nach oben hin abziehen konnte und auf diese Weise in der Halle trotz des intensiven Brandgeschehens nahezu optimale Sichtverhältnisse vorherrschten.

 

Bevölkerung informiert
Aufgrund der chemikalienhältigen Rauchentwicklung waren sogar noch in Linz Anrufe besorgter Bürger zu verzeichnen, die sich über eventuelle Gefahren informierten. Da anfangs noch keine definitiven Auskünfte gegeben werden konnten, wurde die umliegende Bevölkerung durch die Exekutive sowie Radiomeldungen aufgefordert, Fenster und Türen vorsorglich geschlossen zu halten. Später stellte sich jedoch aufgrund durchgeführter Schadstoffmessungen der Feuerwehr heraus, dass während des Einsatzes für die Bevölkerung und die Umwelt zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestand. Die hohe thermische Belastung führte während der Brandbekämpfung zu einem weit sichtbaren Aufsteigen der Rauchsäule, die aber dann mit einer merklichen Verdünnung verbunden war.

 

Wasserknappheit und -versorgung
Speziell in der Erstphase des Einsatzes wurde das Problem hinsichtlich der Löschwasserversorgung akut. Die hohe Brandintensität sowie die Anzahl der eingesetzten Geräte ließen die in den Tanklöschfahrzeugen vorrätigen Wassermengen rasch zur Neige gehen. Zwei Wasserwerfer, ein Ringmonitor sowie die Strahlrohre sorgten für Wasserverbrauchswerte bis zu 10.000 Liter pro Minute! Gute Dienste leistete hier das auf der Westseite platzierte Großtanklöschfahrzeug der Berufsfeuerwehr Linz. Aber auch dieser Puffer ging schnell zur Neige, da zu Beginn nur zwei Hydranten aus je einer 100er Stichleitung zur Verfügung stand. Die hohen Wasserabnahmen führten folglich zum "Zusammenbruch" der Hydrantenleitung. Einer der Wasserwerfer musste zurückgenommen werden.
Die weiters anrückenden Tanklöschfahrzeuge hatten bis zur Herstellung der Wasserversorgung des ULF 10000/1500/500 der Berufsfeuerwehr Linz wiederzubefüllen.
Positiv zu erwähnen ist auch das Verhalten der benachbarten Firma Ehrentletzberger & Kucharik (jene, die am Beginn den eigentlichen Brand meldete). Mitarbeiter des Betriebes räumten auf ihrem Gelände den Bereich des Zaunes, wodurch Einsatzfahrzeugen eine Zufahrt zur Westseite des brennenden Objektes über das nachbarliche Betriebsgelände ermöglicht wurde. Weiters wurden damit Maßnahmen für das großzügigere und einfachere Verlegen von Löschwasserzubringleitungen geschaffen. Hilfsbereite Passanten wiesen die auswärtigen Feuerwehren auf zusätzliche Wasserentnahmestellen (Bach) hin.

 

Gastanks gekühlt
Rasch reagiert hat auch der auf der östlich benachbarte Betrieb. Bereits in der Anfangsphase wurde die Besprühungsanlage der nahe der Grundgrenze befindlichen Propangastanks in Betrieb gesetzt. Dadurch wurde eine entsprechende Kühlung gewährleistet und Vorsorge für eine eventuelle thermische Belastung bei Ausbreitung des Brandes getroffen. Eine Gefährdung dieser Gastanks hat allerdings in keiner Phase dieses Einsatzes bestanden.

 

Ausgezeichnete Arbeit
Der gefährliche Brand konnte durch den engagierten Einsatz der Feuerwehren relativ rasch gelöscht werden. Ohne zu übertreiben kann dabei gesagt werden, dass die Helfer bei der Brandbekämpfung ihr Leben riskiert haben. Die 16 unterirdischen 60.000 Liter-Tanks stellten während des Einsatzes keine wesentlichen Gefahren da. Bei ordnungsgemäßer Funktion werden diese - wie bei einer Tankstelle - durch Flammenrückschlagssicherungen geschützt.
Der Feuerwehrreferent des Landes Oberösterreich, Landesrat Dr. Walter Aichinger sowie Landes-Feuerwehrinspektor Ing. Alois Affenzeller, beide waren ebenfalls an der Brandstelle, sprachen allen Einsatzkräften aufrichtiges und ehrliches Lob für die durchgeführte Arbeit aus.
Beobachter der Feuerwehrarbeit konnten die ausgezeichnete Vorgangsweise ebenfalls bestätigen.
Nicht selten hört man von so manchem, zivilen Übungsbeobachter, dass Feuerwehrübungen - allgemein gesehen - häufig als "Spielerei" für Feuerwehrleute abgestempelt werden.
Am 26. Juni 2001 zeigte sich jedoch in Traun, wie notwendig und gewinnbringend diese Übungen waren. Die
letzte Übung in der Firma Neuber fand übrigens erst am 20. April 2001, also rund 2 Monate vor dem Großbrand statt. Dabei hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, diese Demonstrations-Einsatzübung mitzuverfolgen.

 

Feuerwehrmann verletzt
Eine der eingesetzten Feuerwehrmänner wurde bei diesem Großeinsatz verletzt. Der Unfall verlief aber glimpflich, der Ansfeldener kippte mit dem Fuß um. Er wurde ärztlich versorgt und vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert.

 

Pressearbeit
Die Intensität und die Art des Großereignisses sorgten natürlich für ein umfassendes Medieninteresse. Pressefotografen und Journalisten waren rasch und zahlreich zur Stelle. Die Arbeit der Pressefotografen kann in diesem Falle - zumindest von Seiten der Feuerwehren - als weitgehend zurückhaltend und für die Einsatzkräfte nicht gröber behindernd bezeichnet werden.
Auch den Journalisten wurde seitens der Feuerwehr als auch der Firmenleitung Rede und Antwort gestanden. Für 13.00 Uhr wurde auch eine eigene Besprechung mit den Medienvertretern angesetzt und durchgeführt. LR Dr. Walter Aichinger, LFI Ing. Alois Affenzeller, die Firmenleitung sowie Feuerwehroffiziere und Einsatzleitung standen für zahlreiche Interviews parat.

 

Ursache des Feuers
Die Ermittlung der Behörden sind noch im Gange, so dass eine definitive Ursache derzeit noch nicht angegeben werden kann.Die eigentliche Zündquelle für das gefährliche Feuer wird aber noch ermittelt. Eine elektrostatische Aufladung der vorhandenen Lösungsmittel scheint jedoch als sehr wahrscheinlich.

 

Personal
In der Einsatzleitung tätig waren: HBM Werner Schieder (FF Traun), BFKDT OBR Walter Sonnberger, AFKDT Ing. Wolfgang Lehner sowie der Kommandant der FF Traun, ABI Werner Hellrigl.
Berufsfeuerwehr Linz: Einsatzleiter & Direktionsdienst: BrOR Dipl. Ing. Dr. Puchner
IO: BR Ing. Jonas
BO: BR Mag. Steininger
ZGKDT: HBM Wasmayr

 

Resümee

 

Quellen
Als Quellen für diesen Einsatzbericht dienten dem Autor die wahrgenommenen Abläufe während des Einsatzes, Arbeitssitzungen mit der Feuerwehr Traun sowie der Berufsfeuerwehr Linz und ergänzender Weise diverse Medienbeiträge.
An dieser Stelle sei allen Beteiligten ein herzlicher Dank für die gute Kooperation zum Erstellen dieses Beitrages ausgesprochen.

Auch die FF Traun bedankt sich vielmals bei Hermann Kollinger, der uns diesen Bericht zur Verfügung stellt. DANKE!
In seinem virtuellen Feuerwehrmagazin "
FireWorld" finden Sie übrigens noch weitere Bilder.


 

Eingesetzte Kräfte der FF TRAUN:
31 Mann,

KDO 1,
KDO 2,
TLFA-4000,
SLFA-2000,
TLF-2000,
LFB-A1,
LAST,
MTF

Eingesetzte Kräfte der BTF FEUERSTEIN:
11 Mann,

TLF-2000,
ULF

Eingesetzte Kräfte der BTF NETTINGSDORF:
12 Mann,

KDO,
RLF-A 2000,
ASF

Eingesetzte Kräfte der FF ANSFELDEN:
16 Mann,

KDO,
LFB-A,
TLF-A 4000

Eingesetzte Kräfte der FF HART:
17 Mann,

KDO-F,
ULF-A 2000

Eingesetzte Kräfte der FF HÖRSCHING:
10 Mann,

TLF-A 4000,
LF-B

Eingesetzte Kräfte der FF LEONDING:
22 Mann,

KDO-F,
TLF-A 4000,
DL-30,
2 Sonstige

Eingesetzte Kräfte der BF LINZ:
37 Mann,

KDO-F,
TLF 1,
TLF 2,
DL 23-12,
RLF-1,
ULF,
ASF,
GSF,
WLA-Pulver,
WLA-Schlauch,
KUF 3,
CFK,
IF 1,
KDTF 1

Eingesetzte Kräfte der FF PICHLING:
5 Mann,

TLF 4000

Eingesetzte Kräfte der BTF Chemie:
2 Mann,

PLF 1000

 

Löschmittel-Verbrauch:
Max. Wasserverbrauchswerte pro Minute: 10.000 Liter
Schaummittel: 785 Liter
Lightwater: 100 Liter
Pulver: 3.000 kg

Personenschaden:
1 Schwerverletzter (erlag am 16.7.01 leider seinen Verletzungen)
2 leicht Verletzte
1 leicht verletzter Feuerwehrmann

Sachschaden:
Rund 50.000.000,- Schilling


 


Foto©: Hermann Kollinger

Foto©: Hermann Kollinger

Foto©: Hermann Kollinger

Foto©: Hermann Kollinger

Foto©: Hermann Kollinger

Foto©: Hermann Kollinger

Foto©: BTF Nettingsdorf

Foto©: BTF Nettingsdorf

Foto©: BTF Nettingsdorf

Foto©: BTF Nettingsdorf

Foto©: BTF Nettingsdorf

Foto©: BTF Nettingsdorf

Foto©: FF Traun

Foto©: FF Traun

Foto©: FF Traun

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Foto©: FF Traun

Foto©: FF Traun

Foto©: FF Traun

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Auf Ersuchen durch die Fa. Neuber wurde die Brandwache der FF Traun ab dem offiziellen Einsatzende bis einschließlich Montag, 3. Juli 2001, 6.00 Uhr früh - also knapp eine Woche lang - aufrecht erhalten, um im Falle des Falles bei den ersten Aufräumungsarbeiten sofort präsent zu sein. Dabei wurde die örtliche Wehr an einem Tag von Kräften der FF Hörsching sowie der BTF Feuerstein unterstützt.
Am 4. Juli 2001 begann eine Firma mit dem Abbruch des beschädigten Gebäudeteils. Die Feuerwehr Traun wird dabei voraussichtlich drei bis vier Wochen lang tagsüber mit jeweils drei Mann und einem SLF (Schweres Löschfahrzeug) den Brandsicherheitsdienst übernehmen.

Der letzte Tag, an dem ein Brandsicherungsdienst stattfindet, ist der 01. August 2001.


 

Die Freiwillige Feuerwehr Traun bedankt sich hiermit vielmals bei

* allen freiwilligen Feuerwehren, die uns unterstützen,
* der Berufsfeuerwehr Linz,
* allen anderen Rettungsorganisationen, die vor Ort waren,
* den ÖBB,
* dem Personal der Fa. Neuber,
* Hermann Kollinger für den Einsatzbericht.

DANKE!


Sollten Sie noch weitere Infos von der FF Traun benötigen, wenden Sie sich bitte per Kontaktformular an uns!