Ein Trauner Firefighter in den USA

Ein Trauner Feuerwehrmann und seine Schwester auf den Spuren
der US Firefighter und des New Yorker Fire Departments

(Sämtliche Bilder können durch einen Klick darauf vergrößert werden)

Wer kennt sie nicht, die 'Fire Trucks' und darin die Firefighter, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Schwer bepackt mit ihrer Ausrüstung und dem berühmten 'Halligan-Tool' (Brechwerkzeug) kämpfen sie sich durch das Feuer.
Was für viele ein Traum ist, wurde jedoch für den 22-jährigen Trauner Feuerwehrmann Florian Kollmann und seine Schwester Nina im Mai 2004 Wirklichkeit. Die beiden besuchten im Rahmen einer USA-Reise einige Fire Departments.



Seit jeher bin ich schon begeisterter Feuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Traun und interessiere mich nebenbei sehr stark für das US-
Feuerwehrwesen. Im Internet bin ich täglich in verschiedensten amerikanischen Feuerwehr-Diskussionsforen unterwegs, tausche mit den dortigen 'Firefightern' Fotos von Feuerwehrfahrzeugen aus, besuche ständig Websites von Feuerwehren usw. Dadurch wurden auch die Kontakte mit den Feuerwehren und Feuerwehrleuten selbst immer enger.

Ende November 2003 fasste ich sodann mit meiner Schwester – welche mittlerweile ebenso von den US-Firetrucks fasziniert ist - den Beschluss, eine Reise in die USA mit mehreren Feuerwehrbesuchen zu starten. Was anfangs noch als eher chaotisches Zusammensuchen von Informationen aus dem Internet ausartete, nahm fünf Monate später schon konkrete Pläne an.

Der Reise voraus gingen wochenlange Planungsarbeiten, weitere Kontaktaufnahmen mit Fire Departments, Hotelbuchungen uvm. Mit unseren Freunden in den USA konnten wir sodann eine erlebnis- und informationsreiche
Reise zusammenstellen. Sämtliche Reiseziele, Details wie Mietwagen, Preise, Übernachtungsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten an der Route Eintritte etc. recherchierten wir selbstständig aus dem Internet. Die Buchungen von Hotels, Mietwagen und Flug übernahm das Reisebüro.


Am 11. Mai 2004 starteten wir unsere wochenlang geplante Reise am Hörschinger Flughafen via Frankfurt nach New York. Die Boeing 767 der Delta Airline ist nur sehr spärlich gebucht, liegt es am Datum, dem 11.?
Nach rund acht Stunden Flug am JFK-Airport angekommen nahmen wir sogleich unseren Mietwagen, einen 'Chevy', in Empfang. Die erste Strecke führte uns über den Südteil von New York auf die Interstate 95 Richtung Philadelphia. Mit Nachmittagsstau und kurzen Stopps erreichen wir nach drei Stunden den wunderschönen Vorort 'Cherry Hill', der der Stadt Philadelphia zu Füßen liegt. Tags darauf, am 12. Mai 2004 unser erster Feuerwehrbesuch. Was wird uns erwarten? Werden sie gerade auf Einsatz sein? Wie werden wir uns sprachlich verstehen? Viele Fragen gehen durch unsere Köpfe.

Einen Besuch einer Squrt-Wache (Tanklöschfahrzeug mit Löscharm) in Philadelphia müssen wir aus Zeitgründen leider kurzfristig absagen, da wir schon zu Mittag in East Camden (benachbarte Stadt von Philadelphia) angekündigt sind. Vorher machen wir jedoch noch einen Abstecher zur Hauptwache in Camden, wo man uns die Fahrzeuge erklärt und für ein kurzes Fotoshooting Engine 6 und die Tiller-Ladder 'Ladder 2' (Drehleiter mit Zugfahrzeug) auf den Vorplatz stellt. Die Akustik dieses Baujahr 1986 Hahn-Trucks ist beeindruckend! Für die USA ist diese Art einer Drehleiter äußerst typisch. Bei einer Tiller-Ladder liegt bedingt durch das Zugfahrzeug der Drehpunkt der Leiter in der Mitte des Fahrzeuges, so kommt der Name 'Midmount-Aerial', anders als die 'Rearmount-Aerials', wo der Drehpunkt am Fahrzeugheck liegt. Zudem werden die Hinterachsen der Tiller von einem zweiten Fahrer am Heck gelenkt, ständig per Headset mit dem Fahrer verbunden.

Weiter führt uns der Weg zum nur 10 Minuten entfernten East Camden zur Feuerwache, wo Battalion 2 (Kommandofahrzeug), Engine 9 (Tanklöschfahrzeug) und Tower Ladder 3 – auch das 'Beast of Da East' genannt, stationiert sind. Bei der Eingangstür empfangen uns schon Firefighter Ed und Firefighter Baker. Man lädt uns
zum gemeinsamen Mittagessen mit den 'Brothers' (wie dort die Kameraden genannt werden) ein, zeigt uns das Haus, die Bräuche, erzählt viel von Einsätzen und will natürlich wissen, wie bei uns in Österreich dies oder jenes gehandhabt wird. Mit großen Augen und offenem Mund besonders erstaunt wirken die Jungs, als ich Ihnen ein Foto unserer Feuerwehr zeige. 'Ten Trucks at one Station? This is a joke?'. Nein, es ist ihnen nur nicht bekannt, dass bei uns in Traun alle Fahrzeuge auf einer Wache stehen und nicht wie in den USA üblich auf mehrere Wachen verteilt. Am meisten beeindruckt mich die Seagrave Tower Ladder, ein wahrer Monster Truck! Die 75ft Aerialscope Ladder (22 Meter Rettungshöhe) wurde erst wenige Tage zuvor in Dienst gestellt, in ihrer 'Platform' (dem Korb) können ganze 450kg aufgenommen werden. Die etwas seltsam aussehende Engine 9 ist eine Mischung aus Engine und 'Squrt', also ein Tanklöschfahrzeug mit einem 360° drehbarem Leiterarm. Bei der Präsentation der Ausrüstung der Engine stoßen wir auf einige Gemeinsamkeiten, wie zB. eine Hochdruck-Schnellangriffseinrichtung (das 'Fast Response System' integriert in den Front Bumper, die Stoßstange) oder aber die verschiedenen annähernd gleichen Druckschlauchgrößen. Das Kupplungssystem ist ein anderes als in unseren Weiten, vereinzelt sieht man aber auch schon 'Storz'-Kupplungen. Typisch auch in jeder US-Feuerwache, der Dienstplan an der Wand, auf welchem mit Kreide die aktuelle Fahrzeugbesetzung der diensthabenden Schicht vermerkt ist. So zB. fahren in der Engine 9 nur vier Mann zu einem Einsatz aus, ein Chauffeur und zugleich Maschinist, ein Captain, ein 'NozzleMan' (Strahlrohrführer) und dessen 'BackUp'. Ein Firefighter bleibt in der Wache als 'HouseWatch'. Auch auf Tower Ladder 3 nur vier Mann - Chauffeur, Captain, 'Forcible Entry' und ein 'Hook & Can'. Auch in der Feuerwache trägt der Firefighter immer ein Funkgerät bei sich. Während einer Schicht steht jedem Firefighter ein Einzelzimmer zur Verfügung, mit Schlafgelegenheit, Kästen, Fernseher, Computer und natürlich Klimaanlage.

Camden hat wie der Großteil im US-Feuerwehrwesen 'Paid Firefighters' (Berufsfeuerwehrmänner und -frauen), nur selten und vor allem am Land findet man die 'Volunteers', die Freiwilligen Feuerwehren.
Noch einige Zeit unterhalten wir uns über dies und jenes, die Zeit ist leider viel zu kurz. Die Reise geht auch schon weiter. Zuletzt werden noch Geschenke getauscht und Erinnerungsfotos von allen gemacht. Die Aufnahme bei den Brothers war sehr freundlich, sie kümmern sich sehr um uns, insbesondere wenn sie wissen, dass man auch 'einer von Ihnen ist'.

Die Reiseroute führt uns vorbei an der Großstadt Baltimore, zu unserem nächsten Ziel Washington DC. Unterwegs sehen wir einen Verkehrsunfall am Highway mit mehreren (weißen) Feuerwehrfahrzeugen am Unfallort. Dann eines von vielen Aha!-Erlebnissen: Wie transportiert ein Amerikaner seine sechs Freunde von A nach B, wenn er in seinem PickUp nur zwei Sitzplätze zur Verfügung hat? Ganz klar, vier Mann auf der offenen Ladefläche knieend bei 120km/h…so etwas gibt es auch nur hier.
In DC werden wir die nächsten zwei Tage verbringen. Auch hier begegnen wir viel Feuerwehr, EMS (Rettungsdienst) und Polizei, sei es in der 'Arlington National Cemetery' (Nationalfriedhof für berühmte US-Politiker, Soldaten, Persönlichkeiten und Entdecker) oder bei der Landung von Präsident Bush vor dem Weißen Haus mit einem Großaufgebot an Sicherheits- und Einsatzkräften.
Immer wieder wird man Zeuge, welchen Status ein Firefighter in den USA hat, er und die Feuerwehr allgemein wird von der Bevölkerung sehr geschätzt, respektiert und gilt oftmals auch als 'Hero'.
Die Reiseroute führt uns nun hinein in ländliches Gebiet nordwärts mit einem Zwischenstopp in Williamsport, einer kleinen verschlafenen Stadt im Bundesstaat Pennsylvania.
Weiter geht die Reise am nächsten Tag wieder nordwärts nach Lockport im Bundesstaat New York. Auch hier wieder die typische amerikanische Kleinstadt-Idylle. Das Wetter zeigt sich zum ersten Mal von seiner schlechten Seite mit Regenschauern, hatten wir doch die Tage zuvor durchgehend blauen Himmel bei 32° Grad Celsius.

Am 15. Mai 2004 erwartet uns ein erstes Highlight, die Niagara-Fälle. Tosende Wassermassen stürzen mit einem lauten Rauschen an den 'American Falls' und den 'Horseshoe-Falls' in die Tiefe. Ein beeindruckendes Schauspiel!

Das nächste Ziel der Reise am 16. Mai 2004 ist Toronto in Canada (Bundesstaat Ontario). Die Großstadt hat den wohl markantesten Turm und nebenbei den höchsten freistehenden Turm der Welt, den CN-Tower mit einer Höhe von 544 Metern! Ein einmaliger Ausblick bietet sich von der obersten Aussichtsplattform in 447m Höhe! In Toronto verbringen wir insgesamt drei schöne Tage, einer davon führt uns erneut zu den Niagarafällen, diesmal auf die kanadische Seite, wo die Sicht zu den Fällen noch beeindruckender ist. Abends zeigt sich dieser grandiose Anblick noch viel schöner bei Laserbeleuchtung aus 160m Höhe am 'Skylon-Tower'.
In Toronto kommt uns leider nur einmal eine Engine des Toronto Fire Departments vor die Linse unseres Fotoapparates und der Videokamera.

Zurück geht die Reiseroute nun am 19. Mai 2004 über die Kleinstadt 'Binghamton' als Zwischenstopp und tags darauf in die Nähe 'der' Metropole – New York City. Doch zuvor noch ein Aufenthalt am 20. Mai 2004 in Jersey City. Dort erfahren wir, was es heißt, bei einem Feuerwehreinsatz in einer Straßenkreuzung zu stehen, als sich plötzlich hinter uns die brandneue American La France Tower Ladder des 'Jersey City FD' mit Sirenengeheule, Airhorn und viel Licht durch den Stau kämpft. 'Gänsehaut-Feeling' kommt auf! Das Airhorn ist etwas ganz Typisches für die USA. Dieses Pressluft-Horn wird vor allem vor Straßenkreuzungen durch Ziehen an einer Kordel oder Kette im Führerhaus ausgelöst und ist nicht zu überhören, bekannt auch aus einigen Szenen des berühmten Films "Backdraft".

Die Einsatztaktik der Amerikaner ist teils sehr verschieden im Gegensatz zu unserer, wird doch zB. bei einem Verkehrsunfall mit einer
Drehleiter ausgefahren, da teils auch diese die 'Life Jaws' (Hydraulisches Rettungsgerät) und viel zusätzliches technisches Gerät mitführen. Ebenso werden Rettungseinsätze (EMS) von Feuerwehrfahrzeugen als 'First Responder' gefahren, ist nicht sofort ein Rettungswagen verfügbar. Die durchschnittliche Ausrückezeit bei Feuerwehrfahrzeugen vom eingehenden Anruf über den Dispatcher (Einsatzzentrale) bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle liegt zB. in New York City bei rund vier Minuten, natürlich abhängig von der Verkehrslage.


Nun ist es soweit, der Mietwagen wird am 22. Mai 2004 am Flughafen zurückgegeben, hinein in die U-Bahn und ab ins Großstadt-Getümmel, hinein nach Manhattan!
Unser Quartier für die nächsten Tage beziehen wir in einer kleinen, aber sehr gemütlichen Jugendherberge in der 113. Straße, am westlichen Südrand von Harlem.

Unser erster Erkundungstrip führt uns an diesem sonnigen Sonntag-Nachmittag in den Central Park, wo es einfach wundervoll ist. Mitten in einer grünen Oase entspannen, den vielen Künstlern zusehen, einfach klasse! Erst kurz auf den Straßen New Yorks, schon kommen uns binnen weniger Minuten Einsatzfahrzeuge des FDNY (Feuerwehr & Rettungsdienst) und des NYPD (Polizei) entgegen. Es gibt eigentlich beinahe kaum einen Moment, in dem man nicht irgendwo Einsatzfahrzeuge hört oder sieht, natürlich auch nachts. Es ist immer was los! ('The City that never sleeps…')

Der 23. Mai 2004 beginnt mit einer ersten Sightseeing Tour durch Midtown und Uptown.
Durch den Central Park vorbei an der gerade stattfindenden 'Salute to Isreal – Parade' in einer unvorstellbaren Länge beenden wir abends den Tag mit einem Besuch am Empire State Building. Der Ausblick von der Aussichtsplattform im 102. Stock
auf das nächtliche Lichtermeer ist einfach unvergesslich schön. Vorher kommt uns am Hudson River noch Engine 34 von einem EMS-Einsatz entgegen.

Der nächste Tag, 24. Mai 2004, Midtown steht wieder am Programm. Steigt man aus der U-Bahn und kommt aus der Station, geht der erste Blick nach oben, hinauf in die Höhen der Wolkenkratzer. Wir nehmen an einer Schiffsfahrt teil, welche uns in einer Halbumrundung von Manhattan die Insel näher bringt. Auch 'Marine 1', einem der drei Löschboote, begegnen wir.

Zurück am Weg zum Times Square das erste Feuerwehr- und Polizeierlebnis in New York, ein Großeinsatz des NYPD und FDNY in der Nähe des Hudson River. Ungefähr 25 Polizeiwagen, etliche Krankenwägen und 'The
Pride of Hells Kitchen' – Engine 34 und Ladder 21 stehen an der Straßenkreuzung. Was genau hier geschah, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen, es dürfte sich aber allem Anschein nach um einen Unfall mit einem Linienbus oder um eine kriminelle Handlung in diesem gehandelt haben.

Am folgenden Tag, den 25. Mai 2004 wagen wir uns in die Straßenschluchten Downtowns. Zeitig in der Früh bei Arbeitsbeginn der New Yorker beobachten wir das hektische Treiben in und um die Wall Street und beim
New York Stock Exchange, der Börse, natürlich streng bewacht von etlichen schwer bewaffneten Polizisten der NYPD ESU, einer Spezialeinheit des NYPD, sowohl speziell für schwierige Polizeieinsätze als auch für technische Rettungseinsätze ausgebildet.
Am Weg nordwärts kommen wir zum 'Ground Zero', jener Ort, welcher durch die Anschläge des 11. September 2001 traurige Berühmtheit erlangte. Die Stimmung an diesem Ort und den vielen Touristen ist ruhig und gedrückt, viele stehen bei den Schautafeln oder trauern an den Zäunen. An diesem Ort verloren knapp 3000 Leute ihr Leben, darunter 343 Feuerwehrleute. Knapp 100 Fahrzeuge des FDNY wurden teils oder zur Gänze beschädigt und mussten ersetzt werden.

Ein ebenso 'berühmter' Anziehungspunkt für die Touristen ist hier mittlerweile das 'Tenhouse' in der Liberty Street geworden. Diese
Feuerwache grenzte unmittelbar an das World Trade Center, hier waren dessen 'First Responder' stationiert, Engine 10 und Ladder 10. Anders als bei den vielen Drehleitern des FDNY war Ladder 10 das erste neue Fahrzeug, das die New Yorker Feuerwehr nach den Anschlägen erhielt. Die Herstellerfirma 'Seagrave' und deren Belegschaft spendeten dem FDNY dieses Fahrzeug bzw. seine einmalige Memorial-Bemalung, die US-Flagge hissende Feuerwehrmänner am Trümmerhaufen des WTC. Bedingt durch die unzähligen Touristen haben die Jungs dort meist die Tore geschlossen, lässt es doch die Zeit bzw. die enorme Anzahl von rund 3600 Einsätzen pro Jahr überhaupt zu. Erzählt man Ihnen jedoch von seiner Herkunft und seiner Tätigkeit als Feuerwehrmann ändert sich ihre Einstellung sehr schnell. Man wird herzlich empfangen, kurz durch die Garage geführt und kommt ins Gespräch. Doch der nächste Einsatz wartet nicht lange auf E10/L10…

Die nächste Feuerwache, Engine 6 in der Beekman Street, liegt nicht allzu weit weg. Am 11. September 2001 wurden sämtliche diensthabenden Firefighter dieser Wache getötet, außer einer, Billy Green. Er war an diesem Tag leider nicht im Dienst. Auch hier wusste man schon von unserem Kommen. Noch bevor wir in die Wache gelangten, arrangierten die Jungs für uns einen Show-Alarm und eine dazugehörige Einsatzausfahrt.
Wieder zurück nach der Runde um den Block und einem schnellen Stopp beim Supermarkt nebenan wird einem der Jungs, einem Probie ('Anfänger'), aus dem zweiten Stock des Gebäudes ein Kübel Wasser hinuntergeschüttet.
Als 'Geschenk' zum ersten Einsatz an diesem Tag. Wir kommen wieder ins Gespräch, tauschen Geschenke, machen Fotos und bedanken uns für die herzliche Aufnahme. Weiter geht der Weg durch Chinatown nach SoHo, wo Division 1 (Kommandofahrzeug), Ladder 20 (Tiller-Ladder) und Engine 503, welche als Reserve dient, stationiert sind. Im gleich anschließenden Gebäude befindet sich der Shop 'Firefighters Friend', der jedem FDNY-Fan Wünsche erfüllt.

Nächster Tag, der 26. Mai 2004. Heute steht wieder Midtown am Programm, leider bei Regenwetter. Highlight: Die FDNY Firezone. Ein kleines unscheinbares Paradies für jeden FDNY Fan gleich neben der Radio City Music Hall. In diesem 'Museum' wird dem Besucher von aktiven oder pensionierten Firefightern alles Wissenswerte über die
New Yorker Feuerwehr, deren Geschichte, Ausrüstung und Taktik, Fahrzeuge usw. erzählt. Mittelpunkt in der Firezone ist ein 1:1 Modell einer Seagrave-Engine, welche einen Pumpenbedienstand und die Fahrerkabine zum Anfassen darstellt. Mittels Licht, Ton und Video wird dem Besucher auch eine Einsatzfahrt auf Großbildleinwand mit einigen Showeinlagen der Bediensteten gezeigt. Zudem ist ein großer Shop mit FDNY-Utensilien und den berühmten FDNY-Modellen von 'Code 3' im Maßstab 1:64 und eine riesige Abzeichen-Sammlung angeschlossen. Weiter gehen wir zu den typischen Sehenswürdigkeiten wie Times Square, Rockefeller Center, 5th Avenue usw. Unterwegs kommt uns mit lautem Gehupe und Geheule 'Rescue 1' entgegen, auf dem Weg zu einem Call (Einsatz). Eine von fünf weiteren Spezialeinheiten mit besonders sehenswerten Fahrzeugen der Herstellers 'E-One', je ein Fahrzeug ist pro Borough im Einsatz. In der Nähe des Times Square liegt die Feuerwache der 'Pride of Midtown' von Battalion 9, Engine 54 und Ladder 4. Während unserem Rundgang durch die Garage bekommt Ladder 4 einen Einsatz, einer von tausenden Brandmelderalarmen im Jahr. Abends begegnet uns noch Ladder 8, in deren Wache der berühmte Film 'GhostBusters' gedreht wurde.

Der vorletzte Tag bringt uns nach einem erneuten Besuch beim Tenhouse und dem Ground Zero noch mitten in einen Großeinsatz des FDNY. An der Kreuzung beim
City Hall Park brachte ein Gasgeruch binnen 10 Minuten insgesamt rund 20 Einsatzfahrzeuge des FDNY an die Einsatzstelle. Während in der Erstphase nur Engine 6, Ladder 8 und ein NYPD- und EMS-Fahrzeug vor Ort waren, rückten in den Minuten darauf weitere Engines 55 und Engine 7, Tower Ladder 1, Squad 1 incl. Begleitfahrzeug, HazMat 1 (Gefahrgutfahrzeug), mehrere Battalions uvm. Ein unvergessliches Erlebnis, wenn man mitten drin steht, und von allen Seiten die Sirenen lauter werden und Fahrzeuge angerast kommen. Anschließendes totales Verkehrschaos inbegriffen. Da mich einige Jungs der Engine 6 vom letzten Besuch schon kennen, erzählen Sie mir, was hier los ist.
Der Tag führte uns dann zum Abschluss noch einmal durch beinahe alle Stadtteile von Downtown und Midtown. Financial District, Chinatown, Little Italy, SoHo, NoHo, Hells Kitchen und Greenwich Village. In letzterem besuchen wir unsere letzte Feuerwache, die der Squad 18. Die beiden Trucks kamen gerade von einem Einsatz zurück.
Squad 18 ist eine von 7 Spezialeinheiten in New York City in einem typischen kleinen Häuserblock stationiert. Auch hier waren wir schon vorher angekündigt und wurden herzlich empfangen. Es war besonders beeindruckend, wie routiniert der Fahrer den großen mehrere hundert PS-starken Truck mit einem Satz in die enge Einfahrt der Wache bewegt, zwischen Truck und Wand sind jeweils nur wenige Zentimeter Platz, hier sind Profis am Werk. Bei Squad 18 fährt ist wie bei einigen anderen Squads auch ein HazMat-Fahrzeug stationiert, ein typisch amerikanischer Kleintransporter, dort auch liebevoll 'Bread-Truck' genannt.

Am letzten Tag, dem 28. Mai 2004, steht noch ein Besuch der USS Intrepid, einem als Museum zugänglichen Flugzeugträger, an. Darauf findet man etliche Flugzeuge am Deck, Militärhubschrauber unter Deck, und hat die Möglichkeit, sich den Alltag eines Besatzungsmitglieds eines Trägers oder des nebenan liegenden U-Bootes anzusehen. Danach geht es schon wieder mit der U-Bahn zurück zum Flughafen und nach Hause wieder via Frankfurt. Das Sitzen im Flugzeug kommt äußerst gelegen, sind wir in New York City doch sämtliche Wege zu Fuß abgegangen, die Metro brachte uns stets nur vom/zum Hotel. Allein diese Fußstrecke in NYC schlägt mit rund 80km zu Buche. Insgesamt über 1700 Fotos beinhaltet unser Fotoarchiv dieser Reise. Sie ist mit Garantie etwas Unvergessliches, wenn man einmal die einmalig schöne Landschaft, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Amerikaner selbst erfahren hat. Insbesondere die Feuerwehrleute in den USA sind äußerst zuvorkommend. Die nächste Reise in die USA wird daher ganz sicher kommen….
 

 

Wussten Sie, dass…
…das FDNY die weltweit größte Feuerwehr ist (angeblich noch vor Tokio)?
…das FDNY rund 700 Einsatzfahrzeuge und 3 Löschboote im Dienst hat?
…es in den 5 Boroughs (Bezirken) insgesamt 230 Feuerwachen gibt?
…das FDNY im Jahr 2003 insg. 443.898 Einsätze bewältigte, dazu 2.316.369 EMS-Einsätze?
…beim FDNY insgesamt rund 14.000 Personen arbeiten?



Autor: FM Florian Kollmann
E-Mail:
mail@floriankollmann.at 
Web:
www.floriankollmann.at

 

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