23. August 1991:
Küchenbrand, Wiener Bundesstrasse 25 a

 

 

Bericht Oberösterreichische Nachrichten

 

Eine Folge unglücklicher Umstände löste gestern früh in einem sechsstöckigen Hochhaus in Traun eine gefährliche Situation aus: Nicht nur, daß eine verwitwete Pensionistin das heiße Fett auf dem eingeschalteten Herd vergessen hatte und zu ihrer Tochter im selben Haus gegangen war - als sie Brandgeruch wahrnahm, war inzwischen auch ihre Wohnungstür zugefallen. Die Küche brannte fast völlig aus.

Anna Bleimschein (67) hatte gegen 8.45 Uhr in ihrer Parterrewohnung in der Wiener Bundesstraße 25 a eine Pfanne mit Öl für Fleischlaiberl auf den Herd gestellt und wollte "auf einen Sprung" zu ihrer Tochter Renate Weissengruber (34) in den vierten Stock gehen. Aus dem "Sprung" wurde eine Viertelstunde - aus dem heißen Fett eine "Feuersuppe". Als die 67jährige verdächtigen Brandgeruch bemerkte, der sie an ihre Fleischlaiberl erinnerte, eilte sie zu ihrer Wohnung zurück, stand dort allerdings vor verschlossener Tür. Ein Windstoß hatte die Wohnungstür zugeworfen.

Als Retter in der Not sprang der 14jährige Nachbarbub Danilo Radonja ein, der über den Balkon in die Wohnung gehoben wurde und die Tür von innen öffnen konnte. Albert Weissengruber (24), der Schwiegersohn der vergeßlichen Köchin, versuchte daraufhin die Flammen mit einem Feuerlöscher einzudämmen, mußte aber sein Vorhaben wegen der großen Hitze wieder aufgeben und flüchtete aus der verqualmten Wohnung - als die Tür erneut zufiel.

Schließlich mußte die Trauner Feuerwehr einbrechen und den Brand löschen. Der Schaden beträgt etwa 100.000 Schilling.